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Es muss nicht alles perfekt sein

Gemütliche und wunderbare Bars, Cafés und Restaurants sind in jeder Stadt zu finden. Nur sind diese “Perlen” oft nicht dort zu finden wo die Preise für Mietflächen hoch sind. Glückliche Stunden mit lieben Menschen zu verbringen abseits der kommerziellen Einkaufszonen, wer möchte das nicht. In den Quartieren, der etwas vom Zentrum abgelegene Orte, finden sich manchmal solche Perlen der Gastronomie. Im Sommer sind diese beliebte Treffpunkte für Menschen die mehr Freude am zusammensein haben. Ich selbst liebe diese, kulturell sehr interessanten, Orte.

Besonders spannend sind diese in den grossen Metropolen wie Paris, London, Berlin, Mailand, Bern, Basel oder Zürich.

Ich errinnere mich an spannenden Begegnungen in Paris, in der Nähe des Mont-Martre. Da Französisch meine Muttersprache ist, konnte ich mich schnell in die herzvollen koversationen mit der lokalen Bevolkerung einklinken. Als “Petit Suisse” wie die Franzosen zu sagen pflegen, hatte man noch einen zusäzlichen “Jöö” Bonus. Einige der französichen Ausdrücke die ich verwendete waren für “les Parisiens” manchmal etwas lustig. Dies half mir oft das Eis zu brechen und ein Lächeln hervorzubringen.

Heute tendieren wir zu oft zu Perfektionismus, es muss alles richtig und ordentlich sein. Wenn ich mir bestimmte Hotels und Restaurants ansehe, wo alles perfekt aufeinander abgestimmt ist, fühle ich mich sehr oft Unwohl darin. Die fünf Sterne Hotellerie ist ein gutes Beispiel hierfür. Vor nicht allzu langer Zeit bestellte ich mir in einer Lounge eines bekannten Hotels einen Tee. Geliefert wurde dieser auf zwei kleine Silbertabletts, eines mit dem kleinen Teekrug und das andere mit je einer kleinen Dose Zucker und Milch. Die Teetasse kam noch separat hinzu. Auf dem Tisch war zusätzlich eine Dekoration plaziert. Zusammengerechnet wurde der Tisch zu 50% mit diesen “Utensilien” belegt. Ich fühlte mich ziemlich Eingeengt da ich mir gerade vorstellte wie das wohl aussehen wird wenn mein Kunde gleich hinzukommen wird.

Perfektionismus ist die perfekte Vorlage für ein unglückliches Leben!

Meine persönliche Erfahrung hat gezeigt das Gemütlichkeit dort beginntwo das Perfekte aufhört. Ende der Achtziger Jahren hatte ich Kunden beliefert welche sich einen oder mehrer Privatjets leisten konnten. Weisst Du warum ich nach kurzer Zeit fast achtzig Prozent der PrivatJet-Abflüge am Flughafen beliefern konnte?  Ganz einfach, die “Reichen” hatten genug vom fünfsterne Essen, sie wollten lieber so Essen wie es die Mutter oder Grossmutter Zuhause macht. Einer dieser Persönlichkeiten hatte mir eines Tages folgendes gesagt:” Weisst Du, ich bin über 200 Tage im Jahr in Top Hotels. Ich bin ein ganz gewöhnlicher Mensch wie Du, ich liebe Hausmannskost, natürlich und authentisch soll sie sein. Darum möchte ich das Du für mich so kochst. Und wenn mir das gefällt, komme ich und meine Freunde nächstes Jahr wieder.” Im folgenden Jahr kochte ich für Acht von Zehn Business-Jets Passagiere, die am Davoser Economic Forum teilgenommen haben. Ich denke noch heute immer wieder gerne an diese Aussage. Wir schweizer sagen hierzu gerne: “Es Menschelet überall!”

Zum Beispiel kleine Cafés die etwas chaotisch wirken, von freundlichen und herzhaften Menschen geführt werden, die Dir einen tollen hausgemachten Kuchen mit einem Café au Lait auf einem etwas wackeligen Tisch servieren. neben Dir sitzt der Heizungsmonteur in seinem verstaubten Overall bei seinem morgendlichen “Znüni” der gerade mit dem Chef über den bevorstehende Service diskuttiert.  Hier fühlt man sich Wohl weil die Menschen ungezwungen, freundlich miteinander umgehen. Klar kann hie und da auch mal ein lautes Wort fallen, was soll’s. Das “Du” ist selbstverständlich, jeder respektiert jeden den alle sitzen sozusagen im gleichen Boot. Verstehst Du was ich meine?

Auch wenn ich als “Fremder” in solche Orte war, ein Blick in die Runde, ein Lächeln und ein “Salut” oder “Bonjour” hat das Eis schnell gebrochen.

Ich errinnere mich an einem späten Abend, ich war an der “Place Pigalle” in einer kleinen Bar mit einem grossen Tresen, mit Blick auf die gut befahrene Strasse. Ich beobachtete das geschehen innen und aussen und hörte, oft ungewollt, den Kommentaren und Gesprächen der Einheimischen zu. Leute kamen rein, bestellten sich einen Café oder einen Drink, zahlten und gingen nach kurzer Zeit wieder raus. Irgendwann gesellte sich jemand zu mir und fing an seine Lebensgeschichte zu erzählen. Ich habe nicht viel zu reden gehabt, es genügte einfach zuzuhören. Es machte Ihn glücklich. Warum wohl? Es ist einfach ein gutes gefühl wenn Du jemand hast der Dir einfach nur zuhört.

Kennst Du auch solche Orte?

Dann lass es uns wissen und erzähle uns Deine Geschichte. Schick uns ein Foto mit einem Text mit den Eindrücken und Erfahrungen die Du gemacht hast. Erzähle uns Dein glücklichster Moment den Du an diesem Ort hattest.

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